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Das kleine ich-bin-ich


Ich gehe gerne durch die Straßen der Stadt in der ich gerade bin und schau mir die Menschen um mich herum an – das wissen wir ja schon. Auch, dass ich mir anhand ihres Gesichtsausdrucks schon mal versuche vorzustellen, was sie so denken oder wo ihre Gedanken gerade sind. Wir sind gestresst, jagen herum, wissen nicht, was wir als ersten machen sollen... also mir geht es zumindest so.

Ich arbeite und lebe und genieße, aber manchmal komm ich selber zu kurz. Die gute alte „work-life-balance“. Wie ist die denn? Oder anders gefragt, wann ist die denn ausgeglichen? Muss ich immer beschäftigt sein oder reicht es auch, wenn ich einfach mal eine Zeit lang nichts mache? Ich persönlich mag es nach Hause zu kommen, einen für sich gefühlt schon 3 mal an diesem Tag verhungerten Kater zu füttern und dann einfach ohne Radio und Fernseher, also ohne Hintergrundgeräusch zu lesen oder im großen Web zu surfen.

Die Frage, die sich mir stellt ist wer bin ich denn und was brauch ich denn. Ich liebe es die Zeit mit Freunden zu verbringen, Sport zu machen oder einfach nur zu quatschen. Aber auch alleine zu sein und das Leben auf mich wirken zu lassen. Bin ich zufrieden? Ja, zu 80%, denn da ist immer noch ein Rest, der auf der Suche ist. Was könnte ich versäumen? Was gibt es zu entdecken? Wie wäre mein Leben, wenn ich vor X Jahren eine andere Entscheidung getroffen hätte? ... nennen wir es Rastlosigkeit. Ja, das hab ich schon mal. Die Frage ist warum? Was fehlt mir? Was such ich? Wer bin ich denn eigentlich? Bin ich die Ruhige, die immer zuhört und mit Rat zur Seite steht? Bin ich die Ausgeflippte, die bei (fast) jedem Spaß dabei ist? Bin ich die Einzelgängerin, die es mag auch mal alleine zu sein?

Ich muss in Gesprächen schon mal an das Buch von Mira Lobe denken, das ich als Kind und ok, auch als großes Kind gerne vor Augen habe. Ein kleines Ding, dass keiner einschätzen kann, erkennt was es ist und es ist gut so... jeder ist, wie er ist. Mit seinen Kanten und Ecken und Rundungen und was weiß ich. Also ich bin ich und ich bin gut wie ich bin... ok, es hat eine Zeit gebraucht, das zu akzeptieren, aber ja, ich bin ich und ich bin auch ein Stück weit ein Spiegelbild derer, bei denen ich mir geschworen habe, nie so zu werden ... ich bin ein Stück weit meine Eltern, ob ich es mag oder nicht, aber es is so.

Bin ich immer zufrieden? Nein, natürlich nicht, aber ich denke Schritt eins ist es sich selber zu betrachten und mal mit sich frieden zu schließen. Wir sind ja alle schon ein paar Tage auf der Welt und irgendwann reicht die ständige Nörgelei an sich selber. Ja, ich bin kein Supermodel im herkömmlichen Sinn. Ich bin einfach ich und ich bin gut, wie ich bin bzw. akzeptier mich oder lass es.


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