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Ach so, ich dachte du meinst ...


Wie schon der gute alte Herr Watzlawick gesagt hat „Man kann nicht nicht kommunizieren“! Und Recht hat er auch noch, denn wenn wir uns genau ansehen, was wir so den lieben langen Tag machen, dann ist das kommunizieren. Heißt ja nicht, dass wir konstant irgendwelche Geräusche von uns geben müssen, nein das geht auch ohne Ton – also nonverbal oder schriftlich oder oder oder...

Die Sache mit dem „sich unterhalten“ ist besonders spannend. Ich schaff es ja schon mit jemandem aneinander vorbei zuschreiben, aber rhetorisch gesehen ist das viel spannender. Wir sind manchmal so überheblich – ja ich auch :-( - dass wir glauben alles zu wissen und jeden zu verstehen. „ja, ja, ich verstehe“ oder „ich weiß genau, was du meinst“, sind nur ein paar Beispiele, aber im Grunde genommen haben wir doch (fast) keine Ahnung, was unser Gegenüber eigentlich meint. Wir meinen zu Wissen und zu verstehen, aber ein Ding vergessen wir schon mal. Und mir wir mein ich auch mich. Wir fragen nicht nach, ob wir richtig verstanden haben, oder? Na? Hand aufs Herz, wer frag immer immer immer nach? Also ich nicht, weil ich ja eh weiß! :-/

Schon mein Chef hat mich dahingehend erzogen, nachzufragen bzw. hat mich bei einer übertragenen Aufgabe dies nochmal wiederholen lassen, um sicher zu gehen, dass ich es richtig verstanden habe. Oh weh bin ich mir da doof vorgekommen, aber er hatte Recht (wie so manch andere male). Ich, als Vorgesetzte, hab dann nichts Anderes gemacht und auch meine Mitarbeiter Arbeitsaufträge und –abläufe mündlich wiederholen lassen, um sicher zu gehen, dass sie es so aufgenommen habe, wie ich es meinte. Die Krux ist, wenn sie es nicht verstanden haben habe ich es schlecht erklärt oder haben sie nicht zugehört. Beides ist richtig und falsch meiner Meinung nach. Wenn wir Dinge erklären, sind wir ja immer super toll davon überzeugt, dass wir – King Kotelett – alles wissen um demjenigen die Welt erklären. Falsch, meiner Meinung nach, denn wir beachten auch schon mal nicht, ob unser Gegenüber dasselbe Verständnis, die selbe Bildung, den selben Wissensstand hat. Wir preschen mit vollem Karacho ohne Rücksicht auf Verluste als Erklärbär voraus und .... schießen daneben. :-) und warum? Wie wir vergessen uns zu vergewissern, dass unser Gegenüber auch in seinem Verständnis Dinge so aufgenommen hat, dass wir beide dasselbe Verständnis haben.

Aber weg von der Arbeitswelt, kann ich das im Privaten auch. Manchmal ist es uns vielleicht zu doof zu fragen oder wir meinen es ja eh so erklärt zu haben wie es sein soll. Aber auch hier vergessen wir das watzlawiksche Sender-Empfänger Prinzip. Und wenn man nicht aufpasst und davon ausgeht, dass ... kann es super zu Missverständnissen kommen bzw. wenn wir nicht nachfragen „wieso“ eine Reaktion da ist, verliert man Leute, die man eigentlich mag, weil man nicht Frage und nicht richtig miteinander redet. Mir ist das im letzten Jahr exakt zwei Mal passiert. Wir sind ja nicht unfehlbar, aber wichtig ist bzw. war mir nach vergangener Zeit den Angriff nach vorne zu machen und zu fragen. Und mit den Antworten und den offenen Gesprächen in denen man hinterfragt, kann man schon einiges erreichen. Also ich zumindest.

Und wie mein Chef schon sagte „wer fragt, der führt“ :-)

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